Bidirektionale Assoziationen zwischen Psoriasis und Migräne: Eine systematische Übersicht und Metaanalyse
J Dtsch Dermatol Ges. 2023 May;21(5):493-503. doi: 10.1111/ddg.14994_g.
ABSTRACT
HINTERGRUND UND ZIELE: Die Assoziation zwischen Psoriasis und Migräne zu beurteilen.
PATIENTEN UND METHODIK: MEDLINE, Embase und Cochrane Central Register of Controlled Trials wurden vom Zeitpunkt ihrer jeweiligen Gründung bis zum 1. Mai 2022 nach relevanten Beobachtungsstudien durchsucht. Die Risikoeinschätzung zur Quantifizierung der Assoziationen zwischen Psoriasis und Migräne wurde anhand einer Metaanalyse mit Zufallseffektmodell berechnet. Außerdem führten wir eine Sensitivitätsanalyse durch ausschließliche Berücksichtigung von Studien mit bereinigten Risikoschätzwerten sowie eine Subgruppenanalyse gemäß der Schwere der Psoriasis durch.
ERGEBNISSE: Es wurden 9 Studien mit 6 742 075 Teilnehmern eingeschlossen. Die Metaanalyse verdeutlichte die erhöhte Prävalenz der Migräne bei Patienten mit Psoriasis (gepoolte OR: 1,69, 95%-KI: 1,26-2,28) sowie die erhöhte Prävalenz der Psoriasis bei Patienten mit Migräne (OR: 1,88, 95%-KI: 1,32-3,67). Eine Subgruppenanalyse der Kohortenstudien ergab ein zunehmend höheres Risiko einer inzidenten Migräne bei Patienten mit leichter und schwerer Psoriasis (die IRR betrug 1,37 (95%-KI 1,30-1,44) beziehungsweise 1,55 (95%-KI 1,29-1,86)).
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Diese Metaanalyse ergab signifikante bidirektionale Assoziationen zwischen Migräne und Psoriasis. Ein höherer Schweregrad der Psoriasis ist anscheinend mit einem höheren Risiko assoziiert, eine Migräne zu entwickeln. Mediziner sollten die Symptome einer Migräne bei Patienten mit Psoriasis abklären und eine geeignete Behandlung anbieten.
PMID:37183737 | DOI:10.1111/ddg.14994_g