Klinisch-pathologische Eigenschaften kutaner und mukokutaner Leishmaniose bei mit TNF-α-Inhibitoren behandelten Patienten
J Dtsch Dermatol Ges. 2023 May;21(5):473-481. doi: 10.1111/ddg.15007_g.
ABSTRACT
HINTERGRUND UND ZIELE: Die steigende Anwendung von Biologika bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen hat zu mehr Leishmaniose-Fällen bei Patienten mit iatrogener Immunsuppression geführt. Vorrangiges Ziel war die Beschreibung der Charakteristika von Patienten mit kutaner (CL) oder mukokutaner (MCL) Leishmaniose, die zum Zeitpunkt der Diagnose mit Biologika behandelt wurden.
PATIENTEN UND METHODEN: Mit Kohorte von Patienten mit der Diagnose CL oder MCL wurde eine multizentrische, retrospektive Studie konzipiert. Alle mit Biologika behandelten Patienten wurden eingeschlossen. Für jeden Fall wurden zwei entsprechende nicht exponierte Patienten zum Vergleich einbezogen.
ERGEBNISSE: Bei 38 Patienten wurde während ihrer Behandlung mit Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α)-Inhibitoren eine CL oder MCL diagnostiziert. Im Vergleich zu nicht exponierten Patienten waren die Leishmaniose-Läsionen im Median größer (2,5 cm) und trat häufiger als Plaque (58,3%) und mit Ulzeration (92,1%) auf. Zudem benötigte sie eine größere mediane Anzahl intraläsionaler Infiltrationen von Meglumin-Antimonat (3 Dosen) (P < 0,05). Bei Patienten, die mit TNF-α-Hemmern behandelt wurden, wurde keine systemische Beteiligung festgestellt. Zudem fanden wir keine Unterschiede hinsichtlich der Behandlungscharakteristika, ungeachtet einer Modifizierung der Biologika-Therapie.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Obwohl das Management personalisiert werden sollte, scheint die Aufrechterhaltung einer Therapie mit Biologika die Behandlung einer CL oder MCL nicht zu beeinträchtigen.
PMID:37183744 | DOI:10.1111/ddg.15007_g